USA schaffen Netzneutralität ab – Internet spaltet sich in zwei Klassen

Die US-amerikanische Regulierungsbehörde FCC hat mit 3:2 Stimmen für die Abschaffung der Netzneutralität gestimmt. Was das bedeutet, haben wir euch in diesem Artikel zusammengefasst.

Netzneutralität

Netzneutralität ist eine entscheidende Eigenschaft für das Internet, wie wir es heute kennen und täglich nutzen. Im Grunde besagt diese Neutralität, dass man alle Daten bei der Übertragung gleich behandelt. Es spielt also keine Rolle, ob es sich bei den Datenpaketen um private Familienfotos, das neueste „Call of Duty“ – das wir uns gerade aus dem PlayStation Store herunterladen – oder um Pornos handelt. Alles muss man gleich behandeln und das völlig unabhängig vom Sender und Empfänger. Auf Drängen von US-Providern hat man die Abschaffung der Netzneutralität in den USA offiziell bestätigt. Im nächsten Schritt wollen die Provider spezielle Datenwegen schaffen. Diese dienen dann als eine Art Überholspur, auf der die Daten eine höhere Priorität besitzen. Allerdings verursacht die Nutzung zusätzliche Kosten für die Verbraucher. Die sich daraus ergebenen Einnahmen möchte man in den Netzwerkausbau stecken.

Das Problem ist jedoch, dass auf diese Weise eine Zwei-Klassen-Gesellschaft entsteht. Zwar können die europäischen Anbieter nicht zur Kasse gebeten werden, aber dennoch wird es Auswirkungen geben. Insbesondere weil nun auch hierzulande Stimmen laut werden können, die ebenfalls eine Abschaffung der Netzneutralität fordern. In der Vergangenheit haben sich bereits Telekom und Vodafone für eine Lockerung eingesetzt. Mit StreamOn hat die Telekom sogar einen ersten Erfolg feiern können. Wer diesen Service derzeit nutzt, kann auf bestimmte Streamingdienste zugreifen, ohne das Datenvolumen zu belasten. Die Bundesnetzagentur möchte zwar eine Anpassung dieser Funktion erwirken, die Telekom will allerdings Widerspruch einlegen.

Inwiefern sind die Gamer betroffen?

Wer den Multiplayer nutzen will, den kann man künftig erneut zur Kasse bitten. Vor allem bei actionreichen und schnellen Spielen ist es notwendig, dass die Daten innerhalb weniger Millisekunden übertragen werden. Die Provider könnten die Strukturen soweit anpassen, dass die Überholspur für dieses Vorhaben von enormer Bedeutung bzw. notwendig ist. Es ist fraglich, ob die Spieler direkt dafür zahlen müssen. Wahrscheinlich dürfen die großen Medienunternehmen für die Kosten aufkommen, die man letztendlich aber auf die Spieler überwälzt. Somit steigen unsere Kosten. Ob dieses Szenario eintritt, zeigt sich in den kommenden Monaten. Denkbar wäre es allemal. Zudem sind vorerst nur die Spieler in den USA von der Abschaffung der Netzneutralität betroffen. Doch wie erwähnt, könnten wir ebenfalls negative Auswirkungen zu spüren bekommen. Nicht heute, auch nicht morgen, aber irgendwann.

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